Was ist eine Familienaufstellung?
In der Familienaufstellung gehen Klient und Therapeut gemeinsam auf die Suche nach dem, was in unserem Leben
wirkt und worin unsere Schwierigkeiten begründet sind.
Wir sind mit dem Familiensystem, in das wir hineingeboren wurden und auch mit dem System, in dem wir leben,
fest verbunden, auch dann, wenn wir den Kontakt nicht aktiv leben.
Wie in allen Systemen, so gibt es auch im Familiensystem bestimmte Ordnungen. Störungen in diesen Ordnungen
führen zu Verstrickungen innerhalb des Systems und wirken oft über Generationen hinweg auf einer tiefen
unbewussten Ebene. Sie beeinflussen in unserem alltäglichen Leben unbewusst unsere Wahrnehmung, unser Handeln,
unsere Beziehungen und unsere Gesundheit.
In diesen Verstrickungen sind häufig unsere Schwierigkeiten, sei es mit uns selbst, mit unseren Kindern oder
in unseren Beziehungen begründet.
Sie hindern uns oft daran, unsere eigene Kraft zu entfalten und unser Leben in seiner ganzen Fülle zu ergreifen.
Hier bietet die Aufstellungsarbeit eine wertvolle Möglichkeit zur Lösung. Das Unbewusste wird sichtbar. Es wird
bildlich, mit wem wir verbunden sind.
Wir erkennen, ob der Hintergrund unserer Schwierigkeiten im Ursprungssystem, aus dem wir kommen, oder im
Gegenwartssystem, in dem wir leben, begründet ist. Ist es etwas selbst Erlebtes oder etwas Übernommenes, was
unser Leben bestimmt.
Das wunderbare an dieser Arbeit ist, dass Bilder und Lösungen, die sich in der Aufstellung entwickeln, aus
unserem Inneren heraus weiter arbeiten und somit Heilung bringen.
Wann hilft eine Familienaufstellung?
Über die Aufstellungsarbeit finden sich achtsame Lösungen in weiten Bereichen unseres Lebens:
- beim Finden des eigenen Platzes: im Leben, in der Familie, im Beruf
- bei schwierigen Beziehungen: zu Eltern, zu Kindern, zu Freunden
- beim Finden des guten Platzes für jeden im neuen Familien (Patchwork-Familien)
- bei Verhaltensauffälligkeiten unserer Kinder
- bei Konflikten am Arbeitsplatz
- bei Partnerschaftskonflikten
- bei immer wiederkehrenden Mustern in Partnerschaften
- bei Sehnsucht nach Nähe und gleichzeitiger Angst davor
- bei körperlichen Erkrankungen
- bei Angstzuständen
- bei Depressionen
- bei Hilfe in der Entscheidungsfindung
- bei Schwierigkeiten in Organisationen
- u.v.a.m.
Aufstellung in der Gruppe
Eine Aufstellungsgruppe besteht aus ca. 8- 15 Personen. Davon haben mehrere Menschen ein Anliegen, d.h. sie
wollen an einem eigenen Thema arbeiten, die anderen stellen sich als Stellvertreter zur Verfügung und
unterstützen somit die Gruppe.
In der Arbeit wählt der Aufstellende für sich und seine Familienmitglieder Stellvertreter aus der Gruppe und
stellt sie nach seinem inneren Bild in Beziehung zueinander im Raum auf.
Aus dem Bild der Aufstellung und durch Befragen der Stellvertreter nach ihrem Befinden werden Störungen des
Systems erkennbar und es wird schrittweise ein neues Bild erstellt. Der Aufstellende erfährt im Laufe des
Prozesses ein "Lösungsbild", welches heilende Wirkung hat.
Für den Aufstellenden gibt es die Möglichkeit, den Prozess von Außen zu betrachten oder im Lösungsbild am
eigenen Platz zu stehen. Dies entscheide ich abhängig vom Empfinden des/der Einzelnen und in Absprache mit
ihm/ihr.
Stellvertreter
Stellvertreter sind Teilnehmer ohne eigenes Anliegen, die sich der Gruppe zur Verfügung stellen. Als
Stellvertreter kann man die Arbeit im eigenen Erleben kennen lernen.
Da in den Stellvertreterrollen häufig eigene Dinge auf ganz zarte Weise berührt werden und damit in eine
innere Bewegung gehen, wird dies von den Teilnehmern oft als großer Reichtum erlebt.
Aufstellung in der Einzelarbeit
Wie in der Gruppe wird mit Hilfe kleiner Holzfiguren das innere Bild des Familiesystems auf dem Tisch sichtbar
aufgestellt.
Gemeinsam mit dem Klienten gehe ich dann in die Wahrnehmung der Empfindungen der Stellvertreter (Holzfiguren).
Im Gespräch wird dann achtsam ein heilsames, lösendes Bild erarbeitet.